Es wird mal wieder Zeit für eine neue Installation da die alte beim Update-Versuch nun endgültig zerschossen ist .
Da es eine ganz neue aktuelle (2017/2018) Gentoo Installation sein wird kann ich auch gleich ein How-To daraus machen... Der erste Schritt beginnt damit eine Gentoo Live-CD / Live-DVD oder von USB zu booten. Die Images zum brennen findet man unter https://www.gentoo.org/downloads/ . Ich habe noch eine alte Live-DVD von 2012 gefunden und diese gebootet. Hier eine lspci Ausgabe:
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Nach dem ich die alte Installation über rsync auf meinem Backup-System gesichert habe formatiere ich die bestehenden Partitionen einfach wieder mit ext4. Mein Partitionaslayout ist etwas ungewöhnlich da noch ein anderes Betriebssystem installiert ist... Bei euch kann das Partitonslayout anders sein, daher müsst ihr hier besonders aufpassen und nicht blind meine Einstellungen übernehmen. Diese Einstellungen ziehen sich über das ganze How-To.
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Ich habe für Gentoo ein klassisches Layout mit einer Hauptpartition (ext4), einer Boot-Partition (ext2) und einer Swap-Partition. Das wird nun neu erstellt und gemountet:
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Im nächsten Schritt muss die Systemzeit richtig eingestellt werden... "date" gibt die aktuelle Systemzeit aus und kann sie auch mit dem Format MMDDhhmmYYYY neu einstellen:
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Nun wird in ein aktuelles Stage3 Basissystem in das neue Wurzelverzeichnis heruntergeladen und entpackt:
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Als nächstes wird die zentrale und wichtige Konfigurationsdatei /mnt/gentoo/etc/portage/make.conf angepasst. Ich will nicht detailiert auf die Optionen eingehen... Die Einstellungen stammen noch zum größten Teil von meiner alten Installation und sind gut auf das Thinkpad abgestimmt. So sieht meine neue make.conf aus:
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Nun richten wir das zentrale Paketverwaltungssystem ein, setzen Umgebungsvariablen für die neue Installation und wechseln über "chroot" direkt in die neue Umgebung.
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Jetzt sind wir in der neuen Umgebung, also dem Zielsystem, dass wir gerade installiert haben, angemeldet und können mit der Einrichtung weitermachen. Es fehlt nur noch die Boot-Parition:
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Das Paketverwaltungssystem wird nun das erste mal eingerichtet
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Wir müssen das Profil bestimmen. Das Profil enthält wichtige Einstellungen und wirkt sich auf alle zu installierenden Pakete aus, da es bestimmte USE-Flags setzt.
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Nun sollten wir ein Systemupdate machen. Durch die zahlreichen USE-Flags meiner älteren make.conf werden schon einige Zusatzpakete installiert die das System für Stunden auslasten wird...
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Es muss die Zeitzone eingestellt werden.
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Und nun wird die Systemsprache und der Zeichensatz eingestellt. Dazu muss die Datei /etc/locale.gen angepasst werden. Ich habe Deutsch und Englisch mit zwei Zeichensätzen aktiviert:
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Als nächstes muss dieser Einstellung entsprechend die Lokalisierung generiert werden.
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Und wir setzen die Standardlokalisierung.
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Jetzt kommt der wirlich schwierige Teil... Es muss der Kernel konfiguriert und gebaut werden. Ich nehme hier immer schon den Standardkernel von gentoo "gentoo-sources" und habe ihn über viele Jahre optimiert und genau eingestellt. Am Anfang lief das nicht immer ganz rund aber mitlerweile kann ich den Kernel ganz gut einstellen... Ich verfolge stehts die Strategie, nur die benötigten Treiber im Kernel zu aktivieren und alles was man garantiert nicht brauch zu deaktivieren. Die meisten benötigten Treiber aktiviere ich mit der Option "Y" damit sie fest im Kernel integriert sind und nicht als Module geladen werden müssen. Bei einigen Treibern gibt es jedoch Probleme und sie müssen als Modul "M" gebaut werden.
Der Kernel muss zunächst installiert und verlinkt werden.
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Ihr könnt meine fertige Kernelkonfiguration für den Thinkpad T410 hier herunterladen: 4.14.8-gentoo-r1
Die Konfiguration muss als Datei ".config" im Verzeichnis /usr/src/linux-4.14.8-gentoo-r1/ hinterlegt werden. Anschließend wird der Kernel kompiliert und im System integriert.
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Nun müssen wir noch ein paar Extra-Pakete installieren weil nicht alle Treiber im Kernel enthalten sind.
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Und es muss die Datei /etc/conf.d/modules angepasst werden damit einige Module beim Boot geladen werden.
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Es folgen nun weitere Systemeinstellungen... Es müssen die Dateisystem Einhängepunkte in der Datei /etc/fstab eingestellt werden... Meine sieht wegen des Dualboot so aus:
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Es wird der Hostname in der Datei /etc/conf.d/hostname festgelegt:
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Und die Netzwerkeinstellungen in /etc/conf.d/net. Wegen udev heißen die Netzwerkschnittstellen etwas anders. Man kann nach dem Reboot unter /sys/class/net/ nachgucken wie sie benannt wurden.
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Mit passwd sollte man jetzt außerdem sein root-Passwort festlegen:
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Es wird die Datei /etc/rc.conf angepasst. Da sie zu 99% aus Kommentare besteht sind naxhfolgend nur die aktivierten Optionen aufgeschrieben:
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In der Datei /etc/conf.d/keymaps wird das Tastaturlayout festgelegt
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Außerdem muss in der Datei /etc/conf.d/hwclock die Uhrzeiteinstellung festgelegt werden. Für ein Dualboot sollte man hier "local" einstellen.
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Jetzt werden noch ein paar wichtige Standardtools installiert und eingerichtet bevor wir fertig sind. Mit "rc-update" können INIT-Scripte aus /etc/init.d/ in diversen runleveln gestartet werden. Hier ein Beispiel:
Den SSHD Dämon aus dem paket net-misc/openssh sollte man beim Systemstart für den runlevel "default" starten. "default" steht für den Normalbetrieb mit Netzwerkanbindung direkt nach dem Bootvorgang.
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Als nächstes richtet man den Systemlogger ein. Ich nutze hier syslog-ng. Die Konfigurationsdatei liegt dann in /etc/syslog-ng/syslog-ng.conf.
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Beim CRON-Dämon nutze ich vixie-cron. Er ist simpel und legt folgende Verzeichnisse an: /etc/cron.daily /etc/cron.hourly /etc/cron.monthly /etc/cron.weekly ... Auführbare Scripte müssen später nur noch in diese Verzeichnisse verlinkt werden. Einige Systemtools tun das schon automatisch.
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Außerdem sehr nützlich für die Suche nach Dateinamen ist mlocate. Nach der Installation führt man "updatedb" aus (erstellt den Index) und kann mit dem Befehl "locate XYZ" blitzschnell die gewünschte Datei finden
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Nun eine Anpassung in der Datei /etc/inittab. Hier habe ich bei # TERMINALS die Option --noclear hinzugefügt damit nach dem Bootvorgang die Bootnachrichten nicht mehr ausgeblendet werden. Hier ist der relevante Inhalt:
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Jetzt installieren wir noch ein paar Dateisystemtools. Damit kann man EXT2, EXT3, EXT4, VFAT, FAT32 und NTFS Verwalten.
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Als letztes installieren wir den Bootloader und richten ihn für den Dualboot ein...
Ich nutze hier GRUB2 da er über eine eigene Konsole verfügt. Diese Konsole kann im Notfall ganz nützlich sein um Bootparameter einzustellen.
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Hier muss noch die Konfigurationsdatei /etc/default/grub angepasst werden. Ich habe die Komentare aus der Datei weggelassen und ein Hintergrundbild eingestellt. Falls Ihr kein Hintergrundbild parat habt solltet ihr die letzte Zeile auskommentieren.
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Nun muss ich noch ein Extra für die Windows-Partiton einbauen... Die Bootpartiton von Windows liegt auf /dev/sda1 und hat eine spezielle UUID die beim Booten übergeben werden muss. Die UUID bekommt man folgenden Befehl:
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Mit der UUID die man nun bekommt legen wir die Konfigurationsdatei /etc/grub.d/39_win7 mit folgenden Inhalt an:
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Jetzt generieren wir endgültig die Bootkonfiguration:
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Außerdem noch ein Tipp für ein schönes Gentoo Logo nach dem Boot:
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Wenn alles gekappt hat ist das System in der Basis fertig und kann neugestartet werden, ich hoffe es hat sich kein grober Fehler eingeschlichen
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